USB-Sticks nicht einfach abziehen!

Immer wieder diskutiere ich mit Leuten darüber, dass man USB-Sticks nicht einfach abziehen darf. Das ist aber leider gängige Praxis. Wenn man das macht, dann riskiert man Schäden im Datei-System des Sticks. Da sie in der Regel als Dateisystem FAT32 verwenden, entstehen so Schäden, beispielsweise dann, wenn man zwar Dateien dort geändert hat, aber das Dateiverwaltungs-System die Änderungen noch nicht geschrieben hat, um die Performance zu erhöhen.

Ich selber habe das auch erst auf die harte Tour gelernt und musste als Konsequenz dann auf dem `defekten` Stick das Programm CheckDisk ausführen. Zum Glück hatte ich dort keine unwiederbringlichen Daten.

Um den Stick abziehen zu dürfen, muss man ihn vom System abmelden. Das geht unter Windows am einfachsten mit einem Klick auf das `Auswerfen`-Symbol im Info-Bereich. Dann kann man unter den vielen Geräten dasjenige auswählen, dass man entfernen will, beispielsweise eine externe Festplatte. Dann dauert es eine Weile, und man bekommt Bescheid, dass man das Gerät entfernen darf.

Manchmal aber darf man das nicht, und zwar dann, wenn noch ein Prozess auf dem Datenträger eine Datei oder ein Verzeichnis geöffnet hat. Manchmal hat man nur noch ein Explorer-Fenster auf dem Stick geöffnet, aber es kann auch eine Anwendung noch Daten darauf lesen oder schreiben. Wenn man jetzt den Stick trotzdem einfach abzieht, dann ist der Schaden da. Besonders lästig wird es, wenn man eine SQL-Server-Datenbank auf dem Stick hat. Datenverluste wären dann vorprogrammiert.

Dann hat man zwei Möglichkeiten: entweder man beendet schrittweise alle Prozesse (das kann bis zum Herunterfahren gehen) oder man findet heraus, wer der `Bösewicht` ist. Ich benutze für die Spurensuche gerne den Process-Explorer von SysInternals. Mit einem Klick im `Find-Menü auf `Find Handle` (oder Strg+f) kann man nach offenen Dateien suchen. Im Ergebnis bekommt man eine Liste mit Prozessen und den geöffneten Dateien. Ist es nur der Explorer, kann man mit dem Tool gleich den `Handle` schließen, indem man mit einem Doppelklick den sprung zum Prozessfenster auslöst und dort mit der rechten Maustaste auf &`Close Handle` wählt. Ist es ein anderer Prozess, dann sollte man den lieber erst ordnungsgemäß beenden und nicht einfach den Prozess killen. Infos zu Prozessen mit wenig aussagekräftigen Namen bekommt man, indem man oben im Fenster diesen Prozess auswählt und mit der rechten Maustaste `Properties` auswählt. Diese Infos sollten reichen, um den Bösewicht zu identifizieren.


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