Am 29. Juli 2015 hat Microsoft Windows 10 offiziell auf dem markt gebracht.
Im Gegensatz zu allen früheren Windows-Versionen können Nutzer von Windows 7 und Windows 8.1 ein Upgrade auf das neue Betriebssystem ein Jahr lang kostenlos bekommen.
Dieses Upgrade wird mit dem bisherigen Windows 7- oder Windows 8.1-Schlüssel lizensiert, der auch nach Ablauf der Jahresfrist seine Gültigkeit behält.
Um eventuellen Problemen vorzubeugen und um den Schlüssel ggf. neu eingeben zu können, sollten Sie diesen unbedingt vor dem Upgrade mit einem entsprechenden Tool, beispielsweise
ProduKey,
herausfinden und notieren.
Auch die Screen Reader `NVDA` in der Version 2015.2 und `Jaws` in der Version 16.0.4350 funktionieren unter Windows 10. Um beim Upgrade Probleme mit Jaws zu vermeiden, bietet Freedom Scientific ein spezielles Tool an, mit dem Sie alle störenden Jaws-Komponenten vor dem Upgrade entfernen können:
FS Prepare Win 10
Außerdem ist in Windows 10 bereits bei der Installation der `Windows Narrator` verfügbar, ein eigener Screen Reader, mit dem auch Blinde ohne fremde Hilfe Windows 10 installieren können. Den Narrator startet man mit der Tastenkombination Windows-Taste + Enter.
Es gibt mehrere Wege, um als Nutzer eines Windows 7 oder Windows 8.1-Systems an ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 zu gelangen.
Wer seine Windows-Updates automatisch bezieht, der sollte bereits vor einiger Zeit eine Update-Datei erhalten haben, die sich im Info-Bereich der Taskleiste einnistet und durch einen Rechtsklick auf das Symbol geöffnet wird. Damit kann man sich ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 sichern, wenn man mit Windows 7 oder Windows 8.1 arbeitet und der Rechner mit Windows 10 kompatibel ist. Wenn die etwa 3 GB großen Installationsdateien dann automatisch auf Ihren Rechner heruntergeladen werden, werden Sie benachrichtigt.
Mit diesem Tool von Microsoft können Sie Probleme beim Upgrade von Windows 7 und 8.1 beseitigen, wenn Ihnen das Symbol im Info-Bereich (Reservierungsfahne) nicht angezeigt wird. Mit dem Diagnose-Programm, das nicht installiert werden muss, können Sie mögliche Probleme beheben. Es enthält eine `diagcab`-Windows-Diagnose-Datei, die Ihr System auf eventuelle Probleme überprüft und die Windows-Reservierung für Sie freizuschalten versucht. Diese Datei können Sie über dem Menüpunkt `öffnen mit ...` öffnen, indem Sie den als erstes angebotenen `Assistenten für Problembehandlung per Diagnose` mit Enter auswählen. Nach dem daraufhin erfolgenden Programmstart müssen Sie auf den Schalter `Weiter` klicken, und die Suche nach eventuellen Problemen in Ihrem System startet. Der Check kann einige Zeit dauern und endet mit einer Meldung, welche Probleme gefunden und behoben wurden. Dann müssen Sie Ihren PC mit einem Klick auf den entsprechenden Schalter neu starten, damit die vorgenommenen System-Reparaturen auch wirksam werden. Mit einem Klick auf den Schalter `Abbrechen` können Sie das Programm jederzeit auch ohne änderungen beenden.
Das nur 73 KB kleine Tool können Sie bei Chip Online herunterladen:
Windows 10 Troubleshooter
Sollte jedoch nach einem Reparatur-Versuch die Reservierung immer noch nicht erscheinen, bleibt Ihnen eine weitere Möglichkeit, nämlich ein Update mit dem `Windows 10 Setup Tool`, das nicht installiert werden muss und mit dem Sie entweder direkt auf Windows 10 upgraden oder aber Image-Dateien erstellen können, um damit später Installations-Medien erzeugen zu können. Microsoft bietet mit diesem Tool eine sehr bequeme Möglichkeit, per Hand auf Windows 10 umzusteigen.
Das Tool erkennt automatisch, ob Ihr Rechner die Voraussetzungen für ein kostenloses Upgrade erfüllt. Nach dem Programmstart müssen Sie in mehreren Fenstern aus Listen die zutreffenden Elemente mit den Cursor-Tasten auswählen und mit der Tab-Taste auf den Schalter `Weiter` springen. Nach Anklicken des Schalters landen Sie dann im nächsten Fenster. Falls Sie Ihre Einstellungen noch einmal ändern möchten, klicken Sie auf den Schalter `Zurück`. Das Programm benötigt folgende Angaben:
Mit der ISO-Datei können Sie später Installations-Medien erzeugen, indem Sie sie auf einen DVD-Rohling brennen oder auf einen bootbaren USB-Stick kopieren, um damit die Installation auszuführen.
In dem 15,40 MB großen von Chip Online angebotenen Download-Archiv sind Programm-Versionen für 32 Bit- und 64 Bit-Systeme enthalten:
Windows 10 Setup Tool
Wer ein gut funktionierendes Windows 7 oder 8.1 besitzt, der wird es sich sicher gut überlegen, ob er dieses System mit dem Upgrade auf Windows 10 umbauen lassen will. Windows 10 wurde zwar schon seit mehr als einem halben Jahr testweise als so genanntes `Technincal Preview` kostenlos zum Download für jedermann angeboten, um es auszuprobieren, und sicherlich sind dadurch auch schon etliche Macken beseitigt worden, aber in der Regel hat ein neues Betriebssystem doch selbst nach einer solchen Testphase immer noch Kinderkrankheiten. Dies gilt insbesondere für die Nutzer von Screen Readern, denn weder der neue Internet-Browser `Edge` noch das integrierte Mail-Programm sind laut Microsoft mit Screen Reader zugänglich. Deshalb macht es Sinn, nicht gleich sein altes System über Bord zu werfen.
Bevor Sie mit einem Upgrade starten, sollten Sie unbedingt eine 1-zu-1-Kopie Ihres bisherigen Systems anfertigen, die Sie dann beim Fehlschlagen des Upgrades einfach wieder zurückspielen können.
Ein solches System-Abbild können Sie mit diversen Programmen
der Kategorie `Kopieren`
aus meiner Programmsammlung erstellen, beispielsweise `DriveSnapshot`, aber auch mit Windows-Bordmitteln in der Systemsteuerung. Die Abbild-Datei können Sie im Falle des Falles sehr komfortabel mit der Live-CD
Talking Windows 7 Pre-Installation Environment
wieder Zurückspielen und so den alten `gesunden` Zustand wieder herstellen.
Noch sicherer ist es, wie schon gesagt, wenn man sein bisheriges System gar nicht ändert, sondern für das Upgrade ein zweites Windows-System auf einer zweiten Partition installiert, di Sie über die Datenträgerverwaltung in der Windows-Systemsteuerung erzeugen können . Seien Sie bei der Größe nicht zu knauserig, denn schließlich sollen ja zunächst das komplette Windows 7- oder Windows 8.1-Betriebssystem, ein Standard-Browser, ein Mail-Programm sowie der Screen Reader darauf installiert und dann das Upgrade auf Windows 10 ausgeführt werden, was ja auch Platz zum Sichern und Zwischenspeichern beim System-Umbau benötigt.
Sie können dann mit dem `Talking Windows 7 Pre-Installation Environment` und einer Windows 7/8.1-Installations-DVD das zweite Windows sogar ohne fremde Hilfe installieren, wenn Sie sich gut genug auskennen und sich eine Unattended-Antwort-Datei erstellen können. Auch dazu gibt es Tools wie
NT Lite Free.
Wenn Sie nicht so ambitioniert sind, benötigen Sie für die Eingaben der persönlichen Daten und ggf. zum Anstoßen der Screen Reader-Installation sehende Hilfe.
Nach der Aktivierung des zweiten Systems, das Sie mit dem gleichen Schlüssel wie das erste lizensieren, müssen Sie den neuesten Internet Explorer oder Firefox installieren und als Standard-Internet Browser festlegen. Außerdem müssen Sie ein Mail-Programm einrichten, beispielsweise MS Outlook, Thunderbird oder Windows Live Mail. Dann sollten Sie noch auf beiden Systemen das Tool
iReboot
installieren. Damit können Sie komfortabel zwischen den installierten Windows-Systemen wechseln und eine sichere Vorauswahl des als nächstes hochzufahrenden Systems treffen. Das Tool verkleinert sich nach dem Windows-Startt in den Info-Bereich und lässt sich dort mit einem Rechtsklick auf das Programm-Symbol bedienen.
Nun können Sie sich beruhigt an das Upgrade auf Windows 10 wagen, das Sie komplett ohne fremde Hilfe durchführen können. Durch öffnen der Datei `Setup.exe` aus dem Image, das Sie auf eine DVD gebrannt oder auf einen USB-Stick kopiert haben, starten Sie das Upgrade. es arbeitet automatisch, und der Computer startet während des Vorgangs drei Mal neu. Bis zum ersten Neustart stehen Ihnen die Meldungen des Screen Readers zur Verfügung, und nach jedem Neustart können Sie den `Windows Narrator` durch Drücken der Tastenkombination Windows-Taste + Enter einschalten, um mitzubekommen, was sich tut. Nach dem dritten erneuten Einschalten können Sie die Installations-Methode `Express` auswählen, um die Standard-Einstellungen zu übernehmen. Alternativ können Sie sich aber auch durch alle Einstellungen hangeln, wenn Sie wissen wollen, welche Funktionen aktiviert sind, die Sie gerne deaktivieren wollen.
Nach Festlegen der Einstellungen müssen Sie dann Jaws noch einmal mit der Funktion `Jaws reparieren` neu installieren,um es an das neue Betriebssystem anzupassen. Nach Durchführung dieser Reparatur können Sie dann Ihren Screen Reader starten und mit der Arbeit mit dem neuen Betriebssystem beginnen.
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