Windows Mail unter Windows 7 benutzen

Durch das Sicherheitsupdate KB978542 vom 12.05.2010 wurde die Datei `msoe.dll` durch eine neue, nicht funktionierende Version überschrieben. Um `Windows Mail` unter Windows 7 lauffähig zu machen, müssen folgende Schritte ausgeführt werden:
1. `Windows Mail` im Taskmanager beenden, falls es noch läuft.
2. Die Besitzrechte von `TrustedInstaller` übernehmen.
3. `Den Vollzugriff` für das Administrator-Konto erlauben.
4. Die Datei `msoe.dll` durch eine Version von Vista ersetzen.

Windows 7 bringt scheinbar kein eigenes Mail-Programm mit. Statt dessen soll man sich das neue E-Mail-Programm `Windows Live Mail` aus dem Internet nachladen. Wenn man im Startmenü im Suchfeld `Mail` eingibt wird man zur entsprechenden Download-Seite von Microsoft geleitet. Microsoft bietet dabei gleich noch eine ganze Reihe weiterer Programme aus seiner Live-Serie an, z. B.: Messenger, Fotogalerie, Toolbar, Writer, Family Safety, Silverlight und eine Beta-Version von Movie Maker. Ob er sich durch die Nutzung so vieler Programme an einen einzigen Anbieter binden möchte, muß letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Aber auch nach der Installation von `Windows Live Mail` wird man ständig dazu `ermuntert` sich beim zentralen Registrierungsdienst `Windows Live ID` anzumelden.

Wer statt dessen lieber das eigenständige Programm `Windows Mail` aus Vista nutzen möchte, hat keine Möglichkeit, dieses zu starten, obwohl alle Dateien des Mail-Programms im Ordner `Programme\Windows Mail` vorhanden sind. Die Start-Datei des Mail-Programms `WinMail.exe` ist versteckt und wird erst sichtbar, wenn man in der Systemsteuerung unter `Ordneroptionen` auf der Registerkarte `Ansicht` die `Geschützten Systemdateien` einblendet und `Versteckte Dateien` anzeigen läßt. Aber auch dann öffnet ein Start dieser Datei nicht das E-Mail-Programm `Windows Mail`, sondern es passiert scheinbar nichts. Ein Blick in den Taskmanager und dort auf die Registerkarte `Prozesse` verrät jedoch, daß `WinMail.exe` gestartet ist. Dort kann man `WinMail.exe` übrigens auch beenden. Der Grund dafür ist die Datei `msoe.dll` im gleichen Ordner. Diese Datei blockiert den Start des E-Mail-Programms. Wenn man aber diese durch die gleichnamige Datei von Vista ersetzt, startet das E-Mail-Programm fehlerlos. Natürlich muß bei einem Windows-7-64-Bit-System die Datei `msoe.dll` von einem Vista-64-Bit-System stammen. Hier kann man sich die passende Datei herunterladen:
msoe_64.zip
und
msoe_32.zip
Dabei handelt es sich um die neuesten Versionen der Vista-DLL-Dateien vom 12.05.2010, also diejenigen nach dem Einspielen des Sicherheitsupdates KB978542. Zusätzlich müssen aber noch einige Einträge in der Registry ergänzt werden, damit `Windows Mail` auch als Standard-E-Mail-Programm erkannt wird, denn sonst entsteht das Problem, daß aus anderen Anwendungen nicht direkt auf `Windows Mail` zugegriffen werden kann. Wenn man z. B. im Internet Explorer auf einer Internet-Seite direkt auf eine E-Mail-Adresse klickt, erscheint immer die Fehlermeldung, daß kein Standard-E-Mail-Programm eingerichtet ist.

Um die Datei `msoe.dll` durch eine Version von Vista zu ersetzen, muß man sich zuerst die Besitzrechte und Löschrechte an dieser Datei aneignen. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf die Datei `msoe.dll` und wählt im Kontextmenü `Eigenschaften`. Auf der Registerkarte `Sicherheit` wählt man ganz unten `Erweitert`. Auf der Registerkarte `Besitzer` geht es weiter mit `Bearbeiten`. Auf der folgenden Registerkarte wählt man das Administrator-Konto aus und wählt `OK`. Zurück auf der Registerkarte `Sicherheit` wählt man nun in der Mitte `Bearbeiten`. Auf der folgenden Registerkarte wählt man wieder erst das Administrator-Konto aus, setzt den Haken bei `Vollzugriff` und bestätigt mit `OK`. Anschließend kann man die Datei `msoe.dll` durch eine der Vista-Versionen ersetzen, indem man diese darüber kopiert.

`Windows Mail` startet dann, allerdings noch mit der Fehlermeldung, daß `Windows Mail` nicht als Standard-E-Mail-Programm eingerichtet ist. Diese Fehlermeldung wird bei jedem Start von `Windows Mail` erneut erscheinen, Auch wenn man dort auf `OK` klickt. Diese Fehlermeldung unterbleibt zwar in Zukunft, wenn man den Haken bei `Überprüfung bei jedem Start von Windows Mail durchführen` entfernt, aber dann bleibt immer noch das Problem, daß aus anderen Anwendungen, z. B. dem Internet Explorer, nicht direkt auf `Windows Mail` zugegriffen werden kann. Auch die nahe liegende Vorgehensweise, das E-Mail-Programm manuell als Standard-Email-Programm einzurichten, führt nicht zum Erfolg, denn das Programm `Windows Mail` taucht noch in keiner Liste auf.Man muß in der Registry erst noch die Einträge für `Windows Mail` hinzufügen. In dieser REG-Datei finden sich alle notwendigen Ergänzungen für die Registry:
Windows-Mail.zip
Nach dem Entpacken des Archivs werden sie durch einen Doppelklick auf die Datei `Windows-Mail.reg` in die Registry importiert. Beim nächsten Start von `Windows Mail` erscheint zwar noch einmal der Hinweis, daß `Windows Mail` nicht als Standard-E-Mail-Programm eingerichtet ist, aber jetzt funktioniert die Einrichtung als Standard-E-Mail-Programm automatisch und der Hinweis erscheint in Zukunft nicht mehr. Nun kann man noch abschließend mit der rechten Maustaste auf die Datei `WinMail.exe` klicken und das Programm `An Taskleiste anheften`.

Import von E-Mails und E-Mail-Konten aus Vista

Gespeicherte E-Mails und fertig eingerichtete E-Mail-Konten von Vista kann man komfortabel unter Windows 7 importieren. Bei den gespeicherten E-Mails muß man jedoch zunächst herausfinden, wo sie gespeichert sind. Dazu wählt man unter Vista in `Windows Mail` den Menüpunkt `Extras` -> `Optionen`. Über die Registerkarte `Erweitert` geht es weiter zu `Wartung` und von dort aus weiter auf `Speicherordner`. Jetzt bekommt man das genaue Verzeichnis der E-Mails angezeigt. Den ersten Ordner `User` wird man im Windows Explorer nicht finden. Dabei handelt es sich um den Ordner `Benutzer` (engl.=User). Dann folgt der eigene Benutzer-Name. Den ganzen Ordner `Windows Mail` mit allen Dateien und Unterordnern kopiert man sich auf einen USB-Stick. Von diesem Ordner des USB-Sticks kann man später alle E-Mails und die ganze in `Windows Mail` angelegte Ordner-Struktur in Windows 7 importieren.

Die eingerichteten E-Mail-Konten mit Paßwörtern, POP3- und SMTP-Server etc. exportiert man einzeln. Dazu wählt man in Vista in `Windows Mail` den Menüpunkt `Extras` -> `Konten` und jeweils ein E-Mail-Konto aus. Über den Schalter `Exportieren` wird das E-Mail-Konto in eine *.IAF-Datei exportiert. Dabei wird für jedes E-Mail-Konto eine separate Datei angelegt, die sämtliche Konto-Daten wie Paßwörter, POP3- und SMTP-Server etc. enthält.

Diese *.IAF-Dateien speichert man ebenso auf dem USB-Stick ab. Unter Windows 7 importiert man die E-Mails in `Windows Mail` über den `Datei`-Dialog. Wenn nach dem Speicherort für die E-Mails gefragt wird, gibt man den Pfad zum Ordner `Windows Mail` auf dem USB-Stick an. Die E-Mail-Konten werden anschließend über `Extras` -> `Konten` importiert. hier gibt man die *.IAF-Dateien auf dem USB-Stick an.

Quelle: www.unawave.de/windows-7-tipps/windows-mail.html


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